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Die Kunst des wissenschaftlichen Lektorats: Worauf man achten sollte

Wissenschaftliches Lektorat ist weit mehr als nur das Korrigieren von Tippfehlern und Grammatikfehlern. Es ist ein präziser und durchdachter Prozess, der darauf abzielt, wissenschaftliche Arbeiten in ihrer Klarheit, Struktur und Qualität zu optimieren. Ein exzellentes Lektorat kann den Unterschied zwischen einer durchschnittlichen und einer herausragenden wissenschaftlichen Arbeit ausmachen. In diesem Beitrag erfährst du, worauf es beim wissenschaftlichen Lektorat ankommt und wie du deine Arbeit wirkungsvoll verbessern kannst.

1. Struktur und Logik der Argumentation

Wissenschaftliche Arbeiten müssen einer klaren Struktur folgen und logisch aufgebaut sein. Dein Lektorat beginnt oft mit der Überprüfung der Struktur: Ist die Arbeit logisch gegliedert? Werden die Argumente schlüssig entwickelt und miteinander verknüpft?

Praktische Tipps:

  • Überprüfe, ob die Einleitung die Problemstellung und Zielsetzung klar formuliert.
  • Stelle sicher, dass die Kapitel und Abschnitte in einer logischen Reihenfolge angeordnet sind und nahtlos ineinander übergehen.
  • Achte darauf, dass die Argumentation konsistent ist und die Belege die Thesen stützen.

Beispiel: In einer Dissertation über digitale Medien sollte die Struktur klar zwischen theoretischen Grundlagen, Methodik, Ergebnissen und Diskussion unterteilt sein. Jeder Abschnitt sollte nahtlos in den nächsten übergehen und die Argumentation schrittweise aufbauen.

2. Klarheit und Präzision

Wissenschaftliche Texte sollten präzise und verständlich formuliert sein. Unklare oder vage Formulierungen können das Verständnis erschweren und den wissenschaftlichen Wert der Arbeit beeinträchtigen.

Praktische Tipps:

  • Vermeide unnötig komplizierte Satzstrukturen und Fachjargon, der nicht erläutert wird.
  • Stelle sicher, dass alle Begriffe und Konzepte klar definiert und einheitlich verwendet werden.
  • Überprüfe, ob die Ergebnisse und Schlussfolgerungen präzise und eindeutig formuliert sind.

Beispiel: Anstatt „Die Daten zeigen tendenziell eine signifikante Veränderung“ zu schreiben, sollte es heißen: „Die Analyse der Daten zeigt eine signifikante Veränderung um 20% im Vergleich zur Kontrollgruppe.“

3. Konsistenz und Formatierung

Eine wissenschaftliche Arbeit muss in Bezug auf Formatierung und Stil konsistent sein. Inkonsistenzen können den Eindruck der Professionalität beeinträchtigen.

Praktische Tipps:

  • Überprüfe die Einhaltung der Formatierungsrichtlinien (z.B. für Zitationen, Fußnoten, Schriftarten).
  • Achte darauf, dass alle Abbildungen und Tabellen korrekt nummeriert und beschriftet sind.
  • Stelle sicher, dass Begriffe und Namen durchgehend konsistent verwendet werden.

Beispiel: Wenn in einer Arbeit der Begriff „digitale Medien“ verwendet wird, sollte er nicht gelegentlich durch „digitale Technologien“ ersetzt werden, es sei denn, es wird klar erklärt, dass es sich um unterschiedliche Konzepte handelt.

4. Grammatik und Rechtschreibung

Fehler in Grammatik und Rechtschreibung können den Lesefluss stören und die Professionalität der Arbeit untergraben. Ein gründliches Lektorat umfasst daher eine sorgfältige Überprüfung dieser Aspekte.

Praktische Tipps:

  • Verwende Rechtschreib- und Grammatikprüfungswerkzeuge als erste Filter, aber verlasse dich nicht ausschließlich auf sie.
  • Achte besonders auf häufige Fehlerquellen wie Satzzeichen, Groß- und Kleinschreibung und die korrekte Verwendung von Fachtermini.

Beispiel: Statt „Die Ergebnise zeigen, dass…“ sollte es heißen „Die Ergebnisse zeigen, dass…“, um einen professionellen Eindruck zu gewährleisten.

5. Stil und wissenschaftliche Rigorosität

Der Stil einer wissenschaftlichen Arbeit sollte formell und sachlich sein. Dein Lektor muss sicherstellen, dass der Stil den Anforderungen des wissenschaftlichen Schreibens entspricht und der Text keine persönlichen Meinungen oder emotionale Sprache enthält.

Praktische Tipps:

  • Stelle sicher, dass der Text im wissenschaftlichen Stil verfasst ist und persönliche Pronomen oder emotionale Ausdrücke vermieden werden.
  • Achte darauf, dass die Argumentation objektiv und evidenzbasiert bleibt.

Beispiel: Anstatt zu schreiben „Man könnte denken, dass…“, formuliere objektiver: „Die Daten legen nahe, dass…“

6. Zielgerichtetheit und Relevanz

Der Text sollte klar auf das Forschungsziel ausgerichtet sein. Dein Lektor muss prüfen, ob alle Abschnitte der Arbeit zur Beantwortung der Forschungsfrage beitragen und keine irrelevanten Informationen enthalten sind.

Praktische Tipps:

  • Überprüfe, ob alle Abschnitte der Arbeit zur Beantwortung der Forschungsfrage beitragen und ob unwichtige Details entfernt werden können.
  • Stelle sicher, dass jede Argumentation und jedes Kapitel zur Erreichung der Arbeitsergebnisse beiträgt.

Beispiel: Wenn eine Dissertation über die Auswirkungen sozialer Medien auf das Selbstbild von Jugendlichen geschrieben wird, sollte jede Analyse oder Diskussion klar auf dieses Thema fokussiert sein und keine unnötigen Themen behandeln.

Fazit

Die Kunst des wissenschaftlichen Lektorats erfordert sowohl Aufmerksamkeit für Details als auch ein tiefes Verständnis für die Struktur und den Inhalt wissenschaftlicher Arbeiten. Durch die Beachtung der oben genannten Aspekte kannst du sicherstellen, dass deine Arbeit klar, präzise und professionell präsentiert wird. Ein gründliches Lektorat hilft dir, die wissenschaftliche und kommunikative Wirkung deiner Arbeit optimal zu entfalten.

Wenn du Unterstützung bei deinem wissenschaftlichen Lektorat suchst, stehe ich dir gerne zur Verfügung. Auf meiner Website biete ich wissenschaftliche Fachlektorate sowie Beratungsgespräche zum gesamten Schreibprozess an. Besuche meine Website für weitere Informationen und kontaktiere mich für eine individuelle Beratung.


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Sandra Doods schreibt als Buchbloggerin unter dem Pseudonym Frau Pastell über Gegenwartsliteratur auf Instagram und ihrem eigenen Blog. Als Doktorandin forscht und schreibt sie aktuell im Bereich Digitalität und Literatur. Sie unterstützt als Lektorin für Abschlussarbeiten Studierende dabei, ihre wissenschaftlichen Arbeiten sprachlich und inhaltlich zu optimieren. Ihr Studium der Fächer Deutsch und Psychologie an der TU Dortmund hat ihr dabei geholfen, ein tiefes Verständnis für die menschliche Psyche und Sprache zu entwickeln, das sie in ihrer Arbeit als Lektorin, Doktorandin und Buchbloggerin einsetzt. Als Teil der Bloggerjury des Literaturpreises "Das Debüt" engagiert sich Sandra Doods aktiv für die Förderung angehender Autorinnen und Autoren und unterstützt diese bei ihren ersten Schritten im Literaturbetrieb. In ihrer Freizeit liest Sandra Doods vor allem psychologische Romane und klassische Krimis. Neben ihrem literarischen Interesse beschäftigt sie sich mit der Programmierung von Apps und interessiert sich für interdisziplinäre Themen, insbesondere für die Verbindung von Literatur, Psychologie und Digitalität.

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