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#DasDebüt2023: Meine Juryrezension zu “Tunnel” von Grit Krüger

“Tunnel” von Grit Krüger ist ein Debütroman, der mit seiner einzigartigen Schreibweise und seiner tiefgründigen Thematik beeindruckt. Die Geschichte von Mascha und ihrer Tochter Tinka, die in Armut leben und sich in einem Altersheim einquartieren, um zu überwintern, ist von einer fesselnden Poesie durchzogen.

Krüger gelingt es, die Verzweiflung und Hoffnung der Protagonisten auf beeindruckende Weise einzufangen. Die Schreibweise des Romans ist fast schon lyrisch-poetisch, und der großzügige Seitenabstand verleiht dem Buch eine besondere Atmosphäre. Schlägt man das Buch auf, so fällt einem der große Seitenabstand auf jeder einzelnen Seite auf. Wie ein breiter Rahmen rahmt er die Schrift ein und erzeugt einen metaphorischen “Tunnelblick”, der perfekt zum Titel passt.

Besonders gelungen ist die Symbolik des Tunnels als Weg in die Freiheit und als letzter Strohhalm für Mascha und Tinka, um ihrem Leben zu entkommen. Die Gedrungenheit und Kürze der Schrift spiegeln die Enge und Hoffnungslosigkeit wider, während die Suche nach Loyalität, Geborgenheit und zweiten Chancen eine tiefgreifende menschliche Dimension hinzufügt.

Insgesamt ist “Tunnel” ein beeindruckendes Debüt, das nicht nur durch seine ästhetische Gestaltung, sondern auch durch seine emotionale Tiefe überzeugt. Mit “Tunnel” hat Grit Krüger einen Roman geschaffen, der eine einzigartige Stimme in der Literaturlandschaft etabliert und sicherlich noch lange im Gedächtnis der Leser bleiben wird.

Der Bloggerpreis “Das Debüt”:

Als Bloggerpreis für Literatur prämiert “Das Debüt” jährlich das beste deutschsprachige Romandebüt des Jahres. In der Jury dieses renommierten Preises sitze ich als Bloggerin neben anderen talentierten und engagierten Mitgliedern der Literatur-Community. Wir haben die einzigartige Gelegenheit, die vielversprechendsten Debütromane des Jahres 2023 zu entdecken, zu rezensieren und zu bewerten. Durch die Auslobung dieses Preises möchten wir neuen und aufstrebenden Stimmen der Literatur eine Plattform bieten und ihre Werke würdigen, indem wir sie einer breiteren Öffentlichkeit vorstellen. Es ist eine wunderbare Möglichkeit, die Vielfalt und Kreativität der deutschsprachigen Literaturlandschaft zu erkunden und dabei talentierte Autorinnen und Autoren zu unterstützen.

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Sandra Doods schreibt als Buchbloggerin unter dem Pseudonym Frau Pastell über Gegenwartsliteratur auf Instagram und ihrem eigenen Blog. Als Lektorin für Abschlussarbeiten unterstützt sie Studierende dabei, ihre wissenschaftlichen Arbeiten sprachlich und inhaltlich zu optimieren. Ihr Studium der Fächer Deutsch und Psychologie an der TU Dortmund hat ihr dabei geholfen, ein tiefes Verständnis für die menschliche Psyche und Sprache zu entwickeln, das sie in ihrer Arbeit als Lektorin und Buchbloggerin einsetzt. Als Teil der Bloggerjury des Literaturpreises "Das Debüt" engagiert sich Sandra Doods aktiv für die Förderung angehender Autorinnen und Autoren und unterstützt diese bei ihren ersten Schritten im Literaturbetrieb. In ihrer Freizeit liest Sandra Doods vor allem psychologische Romane und klassische Krimis. Neben ihrem literarischen Interesse beschäftigt sie sich mit der Programmierung von Apps und interessiert sich für interdisziplinäre Themen, insbesondere für die Verbindung von Literatur, Psychologie und Digitalität.

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